Good News für Fische - eine Gesetzesrevision partizipativ gestalten

Die Fischerei im Kanton Basel-Landschaft wird neu geregelt. Holger Stockhaus vom Amt für Wald beider Basel erläutert im Projektforum einem breiten Publikum, warum es für den Fortbestand der Fische zeitgemässe Grundlagen braucht. Anschliessend steigt der Lärmpegel im Raum. An sieben Stationen wird über Fische und Krebse diskutiert und wie ihr Lebensraum erhalten bleiben kann…

Eine Gesetzesrevision ist ein anspruchsvolles Vorhaben und vom Fischereigesetz im Kanton Basel-Landschaft sind viele betroffen: Kanton, Gemeinden, Fischerinnen und Fischer, Gewerbe sowie Freizeitvereine am und auf dem Wasser. Alle haben unterschiedliche Erwartungen an das neue Gesetz. 

Deshalb hat das Amt für Wald beider Basel einen partizipativen Prozess mit den Gemeinden und anderen Interessengruppen gestartet.  

In einer Online-Umfrage reichten über 150 Interessierte und Betroffene ihre Einschätzung ein: Was soll ihrer Meinung nach in der Fischerei anders werden? Zunächst soll nicht über Paragrafen, sondern darüber geredet werden, was sich für Fische und Krebse verbessern soll. Ein Leitbild mit Zielen wird der Grundstein für die Gesetzesrevision sein. 

Im Projektforum können sich Vertretende der Interessengruppen persönlich einbringen. Die bcp-Beraterinnen Anna Katharina Bertsch, Ann-Kristin Rösli und Vivian Decker führen durch einen abwechslungsreichen Abend: 

  • Schritt 1: Kennenlernen und Gesprächsbasis  
    Die Teilnehmenden markieren mit einem Pin auf einer grossen Gewässerkarte, wo sie dem Thema "Fische, Krebse und ihr Lebensraum" begegnen. Die Vielzahl der gekennzeichneten Gebiete im Raum beider Basel macht sichtbar, dass man ganzheitlich denken und lokale Unterschiede berücksichtigen muss. 
  • Schritt 2 – Anhörung zur Ausgangslage  
    Viele der Teilnehmenden beteiligten sich an der Online-Umfrage. Im Forum erfahren sie, wie das Amt für Wald ihre Überlegungen in die IST-Analyse eingearbeitet hat. Partizipation funktioniert, wenn Rückmeldungsschleifen vollständig und nachvollziehbar erfolgen. 

  • Schritt 3 – Fördern der Zusammenarbeit  
    An sieben Stationen arbeiten bunt gemischte Gruppen an Themen für das Leitbild und diskutieren, was für Fische und Krebse und ihrem Lebensraum verbessert werden soll. An der Station "informieren und kommunizieren" wird beispielsweise festgestellt, dass der Bevölkerung das Bewusstsein fehlt, welche Auswirkungen eine Bade- und Grillparty auf das Ökosystem eines Gewässers hat. Für Zusammenhänge sensibilisieren und Wissen vermitteln – dazu braucht es den Kanton, die Gemeinden und die Fischerinnen und Fischer. 

Holger Stockhaus vom Amt für Wald freut sich über die angeregten Diskussionen. "Alle engagieren sich für das gleiche Ziel – die Artenvielfalt in unseren Gewässern. In den Details der Gesetzesrevision werden sich die Verhandlungspartner nicht immer einig sein. Das gemeinsam erarbeitete Leitbild wird uns helfen, trotz Differenzen am gleichen Strick zu ziehen." 

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Autorinnen: Anna Katharina BertschVivian Decker