Hochschulen Schweiz durch globalen Wettbewerb gefordert.

Das erste Forum für Hochschulmanagement (HSM), eine Wissens- und Austauschplattform zur Entwicklung der schweizerischen Universitäten, war ein voller Erfolg. Internationaler Wettbewerb, neue Trends und Veränderungen im politischen und wirtschaftlichen Umfeld erfordern von Schweizer Hochschulen hohe Agilität. Am ersten HSM – mitinitiiert und organisiert von bcp – wurden Herausforderungen von Schweizer Hochschulen diskutiert und priorisiert.

Das Forum für Hochschulmanagement (HSM) wurde von den Verwaltungsdirektoren dreier Universitäten und Christoph Tschumi (ehem. Verwaltungsdirektor der Universität Basel, heute Berater bei bcp) als Austauschplattform für das Management von universitären Hochschulen ins Leben gerufen. Markus Brönnimann, Verwaltungsdirektor der Universität Bern, sieht es als «inspirierende Plattform, die es ermöglicht, sich unter dem obersten Management von Schweizer Universitäten in einem zukunftsorientierten Rahmen auszutauschen».

Am ersten HSM wurden die aktuellen Herausforderungen der Hochschulen im globalen Wettbewerb und mögliche Herangehensweisen aus Managementperspektive diskutiert. Für einen spannenden Auftakt sorgte Professor Sascha Spoun, Präsident der Leuphana Universität Lüneburg, mit seinem Referat. Er analysierte die aktuelle Situation der Hochschulen auf eindrückliche Art und zeigte Parallelen sowie Unterschiede zwischen der Schweiz und Deutschland auf. Aus Sicht von Bruno Hensler, Verwaltungsdirektor der Universität St. Gallen war das Referat besonders wertvoll, da es u.a. «die anspruchsvolle Balance zwischen ökonomischer und politischer Erwartungshaltung und dem akademischen (Selbst)verständnis von Freiheit in Lehre und Forschung auf den Punkt brachte.»

In der anschliessenden Diskussion erarbeiteten die Teilnehmenden eine Auflistung der aktuellen Entwicklungen und zukünftigen Herausforderungen. Durch die inhaltliche Vielfalt galt es auch nach Relevanz zu filtern, zu gruppieren und die Flughöhe zu klären. Die Resultate können in folgende Themen aufgebrochen werden:

Rolle der Schweizer Hochschulen: Was ist der institutionelle Auftrag und wie sind die Hochschulen zukünftig in der Gesellschaft positioniert? Sind die aus Traditionen entstandenen Prozesse geeignet, respektive strategisch sinnvoll ausgerichtet, um die Position zu stärken?

Private Konkurrenz: Grosse Tech-Unternehmen wie Google und Amazon dringen mit disruptiven Lösungen und fast unbegrenzten Ressourcen in den Bildungs- und Forschungsbereich ein. Welche Massnahmen sind notwendig, um die Unabhängigkeit der Bildung und Forschung langfristig sicherzustellen?

Spielregeln und Freiräume: Führungskulturen müssen gepflegt und entwickelt werden. Agilität und Autonomie bei guter Governance sind wichtige Erfolgsfaktoren. Was sind die besten Zukunftsmodelle?

Förderale Struktur: Diese gehören zur DNA der Schweizer Hochschulen. Kooperationen werden eine wichtige Rolle einnehmen. Welche Formen versprechen dabei den grössten Erfolg?

Hochschule als Standortfaktor: Wie erzeugt man lokale Wirkung und Sichtbarkeit und vermeidet gleichzeitig Überangebote innerhalb der Schweiz?

Moderne Infrastruktur: In vielen Hochschulen stehen grosse Investitionen an. Mit welchen Eigentums- und Steuerungsmodellen kann die Immobilienentwicklung unterstützt werden?

Attraktivität der Schweizer Hochschulen auf internationaler Ebene: Wie kann sichergestellt werden, die besten wissenschaftlichen Talente aus dem In- und Ausland zu gewinnen? Welche Rollen spielen Diversität, Interdisziplinarität und der digitale Wandel?

Diese Fragestellungen werden in den Folgejahren im HSM in verschiedenen Formaten weiter vertieft. Die Foren werden organisiert und gestaltet durch bcp.

 

Autor:innen: Laura Dubler / Christoph Tschumi