9. Luzerner Management Forum. Digitale Transformation kann gelingen!

Am 24. November 2022 trafen sich über 100 Führungskräfte aus der öffentlichen Verwaltung am 9. Luzerner Management Forum (LMF). Die Referate und Diskussionen zeigten einen interessanten Einblick in den Stand der digitalen Transformation in der Schweiz: Ein Digitalisierungsschub hat stattgefunden, die Transformation ist jedoch erst auf halbem Weg!

Das Angebot konsequent auf die Bedürfnisse der Kundinnen und Kunden ausrichten, die Chancen und Möglichkeiten der Digitalisierung nutzen, den Kulturwandel anstossen, die Zusammenarbeit in der Verwaltung revolutionieren und die Verwaltung so in ein neues Zeitalter katapultieren – die Erwartungen an die Transformation sind auf allen Seiten hoch. Europaweit gesehen liegt das Hightech-Land Schweiz in Sachen Digitalisierung jedoch weit hinten auf Platz 28 von 35. Es besteht Handlungsbedarf. Im Fokus des 9. LMF standen Erfahrungen, Denkanstösse und Lösungsansätze aus vier Referaten zur digitalen Transformation sowie ein reger Erfahrungsaustausch unter den Teilnehmenden.  

Die Erkenntnisse kurz zusammengefasst: (Das Tagungsprogramm mit den Referent:innen finden Sie hier

  • Die digitale Transformation kann mit einem klaren politischen Commitment und gemeinsam direktionsübergreifend erfolgreich realisiert werden. Im Rahmen eines Impulsprogramms hat der Kanton Zürich eine Vielzahl von Projekten in verschiedenen Direktionen gestartet, die zum Ziel hatten, die Digitalisierung in Gang zu setzen. Die nächste Phase in der digitalen Transformation steht unter dem Motto «gemeinsam digital unterwegs» und wird mittels direktionsübergreifender, strategischer Initiativen realisiert. Die integrale Entwicklung der direktions- und fachübergreifenden Zusammenarbeit bekommt einen hohen Stellenwert. 

  • Mit strategischer Verankerung und aktiver Begleitung des Kulturwandels dranbleiben. In der Stadt Luzern ist die digitale Transformation in der Gemeindestrategie mit einem Leitsatz verankert. «Die Stadt Luzern ist in der Schweiz im Bereich der Digitalisierung wegweisend». Das alle drei Monate tagende «Strategiegremium Digital» entwickelt die Strategie laufend weiter und überprüft den Stand der Umsetzung. Ein besonderes Gewicht hat in Luzern die Begleitung des Kulturwandels: Mitarbeitende befähigen, Fehlerkultur etablieren, Querschnittsfunktionen stärken, Leuchtturmprojekte (wie z.B. Smart Workplace) umsetzen und vorbildliches Handeln der Führungskräfte sind dazu einige wichtige Bausteine. 

  • Institutionelle Grundlagen schaffen und mit Leuchtturmprojekten schnell Nutzen generieren. Der Kanton St. Gallen hat mit dem E-Government-Gesetz eine Grundlage geschaffen, um staatsebenenübergreifend die Digitalisierung voranzutreiben. Kurz und knapp: Nur die vertikale Integration der Staatsebenen und die laterale Integration in der Verwaltung kann zur nachhaltigen Digitalisierung beitragen. 

  • Die Bedürfnisse des Kunden/der Kundin ins Zentrum stellen und gemeinsam Lösungen entwickeln. Viele E-Government-Projekte verfolgen das Ziel, bestehende Prozesse zu digitalisieren. Dabei wird eine wesentliche Perspektive vernachlässigt: Jene der Kund:innen. Die systematische Einbindung in den Entwicklungsprozess eröffnet den Verantwortlichen neue Perspektiven und hilft, Leistungen nicht nur zu digitalisieren, sondern im gleichen Zug den Nutzen für Kunden und Kundinnen zu erhöhen. Ein kreativer, systematischer Lösungsansatz dazu ist die Methode des «Design Thinkings». 

Das Luzerner Management Forum wird gemeinsam von der Hochschule Luzern und von bcp organisiert. Es richtet sich an Führungskräfte in der Verwaltung auf kommunaler, kantonaler und eidgenössischer Ebene sowie an Mitglieder der Exekutive. 

Das 10. LMF – die Jubiläumsausgabe – findet am 23. November 2023 statt. Informationen zu Thema und Inhalt werden in der LMF-Gruppe auf LinkedIn publiziert.

 

Autorinnen: Silvana Marazzi / Ruth Nebiker