1. Struktur schafft Wirkung: Restrukturierung der Sozialberatung Riehen
Wenn mehrere Organisationen gemeinsam Verantwortung übernehmen, braucht es mehr als gute Absichten – es braucht Struktur. Genau darum ging es im Projekt mit dem Verein Gegenseitige Hilfe Riehen Bettingen, das wir im letzten Jahr begleiten durften.
Seit vielen Jahren bieten der Verein, die reformierte und die römisch-katholische Kirche gemeinsam den Sozialdienst für Menschen ohne Sozialhilfeanspruch an. Obwohl die Leistung inhaltlich längst gemeinsam erbracht wurde, bestand die Zusammenarbeit juristisch aus drei separaten Leistungsvereinbarungen mit der Gemeinde. Diese uneinheitliche Struktur war nicht nur administrativ aufwändig, sondern auch strategisch schwerfällig.
2. Ein gemeinsamer Rahmen für ein gemeinsames Angebot
Die Gemeinde Riehen drängte auf eine Vereinfachung: Das bestehende Team sollte auch formell zu einer Organisation zusammenwachsen. Der Verein Gegenseitige Hilfe war bereit, die Trägerschaft der neuen Struktur zu übernehmen.
Die Herausforderung bestand darin, eine Rechtsform und Struktur zu finden, die…
- handlungsfähig und zukunftssicher ist
- den Anforderungen der Gemeinde entspricht
- dem bisherigen Engagement der Träger gerecht wird
von allen drei Trägern wie auch vom Team akzeptiert wird
3. Systematische Lösungsfindung
In einem bewusst schlanken und methodisch strukturierten Prozess prüften und verglichen wir verschiedene Organisationsmodelle. Entscheidend bei der Lösungsfindung war die Offenheit aller Beteiligten, sich auf die neue Sozialberatung einzulassen. Die Wahl fiel schliesslich auf die Gründung einer gemeinnützigen Aktiengesellschaft – ein Modell, das sowohl eine hohe Flexibilität bietet als auch eine klare Rollenverteilung ermöglicht. Heute – im zweiten Betriebsjahr – ist die Comito AG gut akzeptiert und erfolgreich unterwegs.
Autor: Stephan Burla
